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6 Lieder, Op. 59: 3. Abschied vom Walde, "O Täler weit, O Höhen"

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O Täler weit, o Höhen,

O schöner, grüner Wald,

Du meiner Lust und Wehen

Andächt'ger Aufenthalt!

Da draußen, stets betrogen,

Saust die geschäft'ge Welt:

Schlag noch einmal die Bogen,

Um mich, du grünes Zelt.

Wenn es beginnt zu tagen,

Die Erde dampft und blinkt,

Die Vögel lustig schlagen,

Daß dir dein Herz erklingt:

Da mag vergehn, verwehen

Das trübe Erdenleid,

Da sollst du auferstehen

In junger Herrlichkeit!

Da steht im Wald geschrieben,

Ein stilles, ernstes Wort

Vom rechten Tun und Lieben

Und was der Menschen Hort.

Ich habe treu gelesen

Die Worte, schlicht und wahr,

Und durch mein ganzes Wesen

Ward's unaussprechlich klar.

Bald werd' ich dich verlassen,

Fremd in der Fremde gehn,

Auf buntbewegten Gassen

Des Lebens Schauspiel sehn;

Und mitten in dem Leben

Wird deines Ernsts Gewalt

Mich Einsamen erheben,

So wird mein Herz nicht alt